Nahi Chapter 2: Partners

Hiyu.....
Hiyu.....
Hiyu!
Endlich sehe ich ich dich wieder!
Nur noch ein kleines bisschen!
Oh mein Gott ich kann es kaum erwarten dich zu treffen!
Was war passiert?
Warum warst du so lange weg?
Warum hattest du dich nie bei mir gemeldet?
Ich hätte dir geholfen!
Was auch immer es gewesen wäre ich hätte dir geholfen!
In meinem Kopf herrschte ein reines Gefühlschaos.
Es gab so viele Fragen und viel zu viel zu sagen.
Wie er wohl auf mich reagieren wird?
Hatte er mich vielleicht vergessen?
Was für eine dumme Frage....
Als ob er mich einfach so vergessen würde!
Das würde er nicht wagen.
Nicht bei mir.
Davon war ich absolut fest überzeugt.
Das würden viele, aber nicht er.
Dafür würde ich meine Hand wortwörtlich ins Feuer legen und das meine ich auch unironisch so.
Ich rannte und rannte und rannte.
Meine Lungen brannten, als hätte mir jemand massenweise glühende Kohle reingekippt.
Die Lungen brannten so sehr, das ich das starke Gefühl und auch Bedürfnis dazu hatte direkt auf den Boden zu kotzen.
Endlich!
Nach einer gefühlten Ewigkeit erblickte ich die Lakewood Highschool und den Merlot Fluss mit der breiten und recht langen Brücke, die über den Fluss führte.
Hiyu....
Nur noch ein kleines bisschen, dann sehen wir uns wieder, Partner.
Mein Herz pochte immer schneller und schneller.
Die Vorfreude wurde somit größer und damit auch meine Hoffnung, je näher ich mich der Brücke nährte.
Geschafft!
Ich war endlich da!
Keuchend lächelnd stand ich leicht gebückt vor der Brücke mit meinen Händen auf den Oberschenkeln.
Nach einer ellenlangen Ewigkeit erholten sich meine Lungen etwas.
Mein Blick schweifte schnaubend auf die Brücke.
Hmmmmmmm?
Was war hier los?
Was war hier passiert?
Warum war da ein gelb schwarzes Absperrband?
Wurde er etwa deswegen.....
Nein!
Nein!
Nein!
Tu mir das jetzt nicht an!
Nicht verdammt nochmal jetzt!
Nicht nach all der Zeit und der Mühe, die aufgewendet wurde!
Panische drückte ich hastig das Absperrband nach oben und sprintete hindurch.
Auf dem Weg am Ende der Brücke standen zwei Polizisten, die den Weg zum Tatort versperrten.
,, Halt! Stopp! Bleiben Sie bitte vom Tatort weg! Hier läuft eine polizeiliche Untersuchung!"
Einer der Polizisten entfernte sich vom Tatort und ging direkt auf mich zu.

,, Hey ihr Vögel, ich bin eine Kommissarin und Zivilpolizistin!
Lasst mich durch!"

Das ist Beamtenbeleidigung! Dafür könnte ich Sie festnehmen lassen!"
,, Schwachkopf... "
Der hintere Polizist klatschte sich mit seiner flachen Hand gegen die Stirn.

,, Tut mir mir leid für den da mit Pudding im Kopf, das er Gehirn schimpft.
Wir bräuchten einfach nur ihren Ausweis.
Würden Sie uns dann bitte Ihre Polizeimarke zeigen?"

,, Ja klar.
Einen kleinen Moment...
Ich sollte es hier in meiner Hose haben."

,, Hey das war nicht nett!
Außerdem könnte ich die da wirklich..."

,, Okay, okay Pudding.
Es gibt zwei Dinge, die ich gerne klarstellen würde:
1. Ist das nicht einfach nur die da sondern eine erwachsene Frau.
Also sei mal etwas netter.
2. Gibt es die Beamtenbeleidigung gar nicht.
Es ist sowas wie ein Mythos, der nicht existiert
Ich dachte du wärst neben deiner Dummheit wenigstens sympathisch.
Da hatte ich mich wohl geirrt."

Stille...
Anscheinend hatte Pudding keine Gegenargumente.
Energisch durchwühlte ich schmunzelnd alle meine Hosentaschen, um meinen Ausweis zu finden.
Leicht Panisch durchsuchte ich rapide alle.
Die beiden hinteren sowie auch die Vorderen.
Doch komischerweise fand ich es nicht nicht.

,, Was?
Wie.... ?
Normalerweise sollte es doch hier in meiner Hosentasche sein!
Hatte ich es etwa in der Polizeistation vergessen?"

Verdammt!
Das war so gar nicht gut!
Wenn ich es auf meinem Schreibtisch vergessen hatte, dann glauben sie mir nicht!
Sie würden glauben, das ich mich nur als Polizistin ausgeben würde!

,, Bitte verlassen Sie umgehend dieses Gelände!
Ansonsten sehe ich mich gezwungen Sie hier zu verhaften!
Unbefugt einen Tatort zu betreten..."

,, Mich verhaften?
Das soll wohl ein Scherz sein!
Ich bin Kommissarin Iorei, du verdammte Hohlbirne!
Lasst mich durch!"

,, Dann weisen Sie sich bitte aus... hahaha, "Frau Kommissarin".
,, So ungerne ich Pudding zustimme, bin ich seiner Meinung.
Wenn Sie sich nicht ausweisen können und unbefugt den Tatort betreten, dann hätte er das Recht dazu."

Verärgert durchwühlte ich nochmals alle Taschen.
Selbst die Jackentaschen hatte ich mittlerweile unschädlich gemacht.
Doch da war einfach nichts.
Ich hatte wohl wirklich einfach auf meinem Schreibtisch vergessen.
,, Wenn Sie sich nicht entfernen, dann verhafte ich Sie! Verschwinden Sie!"
Nun war mir der Kragen endgültig geplatzt.
Frustriert sprintete ich los und huschte an dem Polizisten vor mir vorbei.

,, Halt Polizei!
Bleiben Sie stehen!"

Als ob! Ich dachte gar nicht dran stehen zu bleiben und huschte auch am zweiten Polizisten vorbei, trotz seines Versuches mich zu packen.
Jetzt war ich zwar zum Tatort vorgedrungen, aber halt illegal.
Hoffentlich machte das keine allzu großen Probleme.
Doch vorne standen viele viele weitere Polizisten, die mir den Weg versperrten.
Wie eine breite Mauer standen sie alle nebeneinander in einer Reihe.
Hinter mir bewegten sich auf einmal die beiden Polizisten auf mich zu. Auch die Anderen machten dasselbe.
Verdammt!
Was soll denn diese komische Aktion?
Werde ich etwa gezielt vom Tatort entfernt?
Warum denn das alles?

,, Du hast es schon mitbekommen?
Oder weißt es noch nicht?"

Ich vernahm eine wohl vertraute Stimme.

,, Zumindest warst du sicherlich schon irgendwie auf die Idee gekommen.
Schließlich hatte er keine Idiotin als Partnerin."

Diese Stimme..
Ich schaute mir diese komisch vertraute Person an.
Nach einer Weile überlegen fiel es mir wieder ein.
,, Bist du das, Shin?"
Ich quetschte mich an den Polizisten vorbei gab Shin eine stürmische Umarmung.

,, Wow wow, nicht so stürmisch, kleines!
Du hast mich also erkannt.
Bravo...
Das war richtig.
Ich bin Shin und du bist dann dementsprechend Nahi.
Mensch hast du dich verändert....."

Shin erwiderte die Umarmung und drückte mich fest gegen sich.
,, Sowohl körperlich als auch geistig."  
,, Hehehehe... Das kann ich dir auch zurückgeben."
Ich sah nach oben auf sein Gesicht und entdeckte ein paar kleine Bartstoppeln.

,, Zumindest das mit dem Körperlichen.
Wie sehe hast du mal ein bisschen Bartwuchs bekommen."
Shin lachte laut auf.

,, Und du hast dich mit deiner scharfen Zunge kein Stück verändert, kleines!
Wie lange hatten wir uns nicht mehr gesehen?
Drei Jahre?
Mensch die Zeit rast aber auch schnell... "

,, Apropos drei Jahre.
Um direkt zum Thema zu kommen..."
Ernst löste ich mich wieder aus Shins Umarmung.

,, Du weißt ja was mit Hiyu passiert ist.
Ich meine du hast sicher schon mit ihm gesprochen.
Hatte er dir irgendwas erzählt, was passiert war?
Was war die letzten drei Jahre mit ihm los?
Warum hatte er sich nie bei mir gemeldet?
Warum wurde er nie aufgefunden?
Warum versperrt ihr mir den Weg?"

,, Ach Kleines....
Du weißt besser als jeder andere hier bescheid, was los ist.
Schließlich warst du sicherlich auch schon auf die Idee gekommen.
Dazu kennst du ihn noch besser als jeder Andere hier."

,, Was meinst du?
Er wurde doch gefunden.
Bestimmt hatte er dir was erzählt und......"

,, Du willst es einfach nicht wahrhaben oder?!"
Seine Stimme wurde plötzlich lauter und zorniger.

,, Komm schon, du weißt was hier los ist!
Das ist doch offensichtlich!
Der Grund das gerade du, die so emotional ist gezielt aufgehalten wirst!"

,, Was meinst du?"

,, Du sture Nuss!
Zwing mich nicht es dir direkt ins Gesicht sagen zu müssen!"

Über sein Gesicht liefen mehrere Tränen.
Shin drehte sich von mir weg und schaute in Richtung des Flusses.
Er ist tot okay? "
Shins Stimme wurde noch zorniger, als seine Hand zu einer Faust ballte.
Wer auch immer dieses Schwein war, der ihm das angetan hatte....
Mein Herz schmerzte und pochte immer schneller.

,, Hiyu ist tot?
Verarsch mich nicht!
Nie im Leben ist er tot!
Nicht er!
Nicht Hiyu!
Er würde einfach nicht...."

Wütend sah auf den mit dem Rücken zu mir gedrehten Shin, der auf den Fluss zeigte
,, Er ist tot und..."
Shin stoppte während dem Reden und zeigte in Richtung des Flusses.
Schließlich sah er in meine Richtung und winkte mich zu sich.

,, Am besten siehst du es dir selbst an.
Doch ich geb dir eine sehr große und wichtige Warnung: Wenn du dir den Flussufer anschaust, dann wirst du früher oder später daran zerbrechen."
Weit streckte er seinen linken Arm in meine Richtung und öffnete seine Hand.
,, Willst du es trotzdem sehen?"