Final (7)/(1) Akiro Chapter 9: Secrets

,, Wo warst du?"
Ich war mit Mom in der Küche mit einer blauen Kuscheldecke.
Der Pfleger oder eher gesagt mein Babysitter saß bei uns auf einen der Stühlen.
Bisher brachte ich ihr gegenüber kein Wort raus.
,, Akiro?"
Immerhin hatte sie indirekt zugegen das sie glaubte, dass ich nicht um mich selbst kümmern konnte.
,, Hallo?"
Doch eine andere Sache interessierte mich gerade mehr als alles Andere:
,, Sag du mir erstmal woher der Pfleger so genau wusste wo ich war."
Ich klang beim Wort ,, Pfleger" vorwurfsvoller als erwartet.
Abwehrend verschränkte sie ihre Arme.
,, W-was willst du mir damit sagen?"
Mein Verdacht bestätigte sich.
Sie hörte sich leicht unsicher an.
Aber da war mehr....
,, Ach komm schon du weißt was ich meine. Du verhältst dich komisch. Wie hätte er mich finden können?"
,, Warum interessiert dich das so? Du hättest erfrieren können. Außerdem Akiro das du gerne im Café oder im Park bist ist kein Geheimnis für mich."
,, Ja aber nicht wann und wo genau! Verfolgst du mich oder was?!"
,, Alsooooo.... Verfolgen ist jetzt etwas übertrieben....."
Schlagartig schlug sie sich ihre Hände an den Mund.
Jetzt hatte sie es zugegeben und ich musste gerade alles geben nicht noch mehr auszuticken.
Auch wenn ich gerade das Bedürfnis hatte wütend aus der Küche zu fahren, machte ich erstmal nichts.
Ich musste ruhig bleiben.
Ein kurzer unangenehmer Blickkontakt, ungeduldiges Fußwippen und Fingertippen auf der Rollstuhllehne später, holte sie ein kleines Gerät aus der Hosentasche.
Mom kam auf mich zu und hielt mir das Gerät vors Gesicht.
Das Gerät hatte die Größe sowie auch die Dicke von einem Game Boy.
Im Prinzip sah es auch wie ein Gameboy aus nur der Screen war deutlich größer. Auch waren ein paar schwarze Knöpfe zu erkennen.
Mir fiel erst jetzt auf, dass der Screen an war.
Alter nein....
Das war jetzt nicht dein Ernst.
Mein Puls raste sofort auf 180.
So viel zum Thema ich müsste ruhig bleiben.
Ich hätte wirklich nicht geglaubt, dass sie das mal durchziehen würde.
Was auf dem Screen zu sehen war nicht mehr als der Standort von unserem Haus in Form von einer Karte.
Ein roter Punkt blinkte dort.
Sie hatte mir hinterrücks einen Tracker verpasst!
Sprachlos riss ihr das Gerät aus der Hand.
,, Seit wann......"
,, In der Zeit nachdem du aufgewacht warst."
Ihr Blick fiel auf den Pfleger.
,, Oh Verzeihung würden bitte Sie rausgehen?"
Eine Mischung aus Scham und Trauer lag in ihrer Stimme.
,, Kein Problem." Als der Pfleger verständnisvoll außer Hörreichweite war, fing sie an zu erzählen.
Nachdem du...... fast gestorben wärst, war ich froh das du überhaupt noch am Leben warst.
Ich meine du....."
Die Worte blieben ihr im Hals stecken.
Es fiel ihr schwer es auszusprechen.
,, Ich hatte Angst du würdest es wieder versuchen also entschied ich mich den Tracker zu holen."
All die Monate...... hatte sie mich heimlich beobachtet, nein überwacht.
Aber auch wenn ich immer noch wütend war wurde sie schwächer.
Etwas anderes kam mit dazu das sich geradezu in mir breitmachte: Schuld.
Es war nicht richtig von ihr mich zu überwachen aber auch ich hatte heftig Scheiße gebaut.
Ich konnte ihre Sorge deswegen sogar nachvollziehen.
Nach alldem war sie immer noch meine Mutter.
Mom will mir nichts böses.
Sie wollte mir nur auf ihre Weise helfen das verstand ich.
Allerdings konnte ich ihr in Zukunft nicht mehr richtig vertrauen.
Trotzdem machte es mich auch wütend.
Ich war verwirrt, mein Kopf war leer.
Innerlich kämpften die verschiedensten Emotionen gegeneinander.
Mal war ich wieder mehr wütend aber dann übernahm die Schuld wieder die Kontrolle.
Es war einfach zu viel mich also tat ich das ich schon vor neun Monaten angefangen hatte: Weglaufen.
Ja das mit dem Laufen war schwierig, dennoch war ich gerade nicht in Stimmung für Witze.
Mit meinem Rollstuhl verließ ich die Küche und schloss die Tür auf.
All das hier...
Ich hatte keine Lust mehr darauf.
Ich wollte nicht mehr.
Ich konnte nicht mehr.
Wann hörte es denn endlich auf?

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