(3) Akiro Chapter 4: Lost

Warte mal....
Suchte ich nur Ausflüchte?
War ich tatsächlich eher bereit dazu mich abzustechen als nochmal mit Nahi zu reden?
Ich fröstelte.
Nicht das es kalt im Haus wäre oder so.
Es war vielmehr ein Schreck.
Hatte es schon angefangen?
Dabei war ich erst zweimal gestorben.
Scheinbar schon zweimal zu viel.
Ich sollte es nochmal probieren, also mit Nahi.
Vielleicht ließ sie sich ja doch noch überzeugen.
Eine Möglichkeit wäre das zumindest.
Besser nochmal versuchen, bevor ich es noch bereue es nicht getan zu haben.
Auch wenn ich auf einen weiteren Tod von mir liebend gerne verzichten würde.
Meine Hand wanderte in meine Hosentasche. Hmmmmmm? Es war nichts drin. Hastig durchsuchte ich auch meine anderen Taschen.
Oh stimmt ja!
Geistig gab ich mir eine fette Backpfeife.
Der Mantel.....
Bei all dem Drama hatte ich komplett vergessen ihn auszuziehen.
Wozu auch?
Gefühlt war er schon mit meinem Körper verwachsen.
Wenn ich den ausziehen würde, wer weiß dann was man sehen würde.....
Auf jeden Fall keine Haut.
Niemand durfte meine wahre Gestalt sehen.
Hahahahahahaha!
Was rede ich denn da?!
Das klang absolut bescheuert.
Lustig war es aber trotzdem.
Dennoch: Jetzt war nicht die Zeit dafür.
Wenn die Reverse Jumps wirklich zeitlich begrenzt waren, musste ich mich beeilen falls ich noch zu Nahi durchdringen wollte.
Fuck...
Es war auch nicht in meiner Manteltasche.
Wir hatten kein Haustelefon.
Mom fand die Dinger viel zu altmodisch und zu unsicher.
Sie wird definitiv austicken wenn sie davon erfahren würde, dass mein Handy weg war.
Ich war zwar mittlerweile 22 Jahre alt und so aber der Schrecken und die Angst von und vor einer Mutter wenn sie wütend war war zeitlos.
Diese Lektion hatte ich gelernt.
Bloß nicht dran denken....
Sie ließ mich noch hier wohnen, bis ich meine Ausbildung zu Ende hätte.
Bis dahin dauerte es aber noch eine Weile.
Es gab ein paar..... Schwierigkeiten.
Dennoch gebe ich es nicht auf.
Meinen größten Wunsch....
Meinen Traum....
Vielleicht musste ich ihn aber aufgeben.
Die Zukunft liegt eben in der Ungewissheit. Energisch schüttelte ich meinen Kopf.
Schon wieder passierte es.
Das konnte ich einfach nicht aus mir rausbekommen.
Gerade noch zum Thema ich müsste mich beeilen.
Was solls.....
Mit einem Reverse Jump konnte ich auf jeden Fall Nahi zurückbringen.
Wenn es zeitlich begrenzt war, sollte ich es schon gleich durchziehen.
Der plötzliche Gedankenwechsel überraschte mich selbst gerade.
Ich war....
Nein mir war.... irgendwie alles viel egaler geworden.
Komisch....
Bis eben noch war ich wütend, traurig, verwirrt aber jetzt war es weg.
Innerlich obwohl es nicht ganz klar war dachte sich mein Körper, das wird alles schon mit einem Reverse Jump.
Wozu die Mühe?
Warum extra ein Handy ausleihen, wenn es auch mit einem Reverse Jump ging?
Ich gewöhnte mich viel zu schnell daran.
Gestern hatte es mich so verwirrt....  
Gestern wollte ich sterben.
Gestern fing alles an.
Es eröffnete sich gestern eine völlig neue komplizierte Welt für mich.
Seufzend schloss ich die Badezimmertür hinter mir zu.
Danach knipste ich den Lichtschalter im Bad an.
Das Licht ging sofort an und fing an zu flackern.
Ich setzte mich auf die Toilettenschüssel, holte danach direkt das Messer raus.
Na dann....
Auf ein Neues.

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