(3) Akiro Chapter 1: The End

Es schneite draußen.
Genau wie damals als wir in dieses Café kamen.
Der Schal....
Ich umklammerte ihn fest mit meiner Hand unter meinem Mantel.
Mit einem Teil vom Schal bedeckte ich mein Gesicht, um noch besser vom Schnee und Wind geschützt zu sein.
Mein hoher Kragen von meinem schwarzen Mantel schützte mich auch so gut davor, aber ohne den Schal war es einfach unvollständig.
Draußen war es schon dunkel und wolkig.
Ich streckte meine Hände raus, um den Schnee aufzufangen.
Die Flocken wichen jedoch geschickt aus.
Was für geschickte, kleine, raffinierte Biester!
Wobei sie doch eigentlich nur aus gefrorenem Wasser bestanden.
Woher kommt also diese Faszination dafür?
Was macht Schnee so magisch für uns?
DNA?
Biologie?
Gibt es da irgendwas das sowas bei uns auslöst?
Wie entstand dieses Verhalten bei den Menschen?
Egal ob es das Schwitzen, die Angst vor Spinnen oder eine andere Funktion oder Verhalten ist: Alles hatte seinen Ursprung.
Alles hatte seine Vergangenheit.
Alles hatte seinen Grund.
Wie entstanden dann aber Zufälle?
Gab es Zufälle überhaupt so wie Menschen sie verstehen?
Wie passte das alles zusammen?
Oh Mist ich mache es schon wieder.
Wenn ich melancholisch werde, hinterfrage ich einfach alles.
Immer wieder zu jeder Zeit.
Meistens waren es Sinn- und Existenz fragen.
Manchmal aber auch jegliche Fakten: Mathematik, Chemie, Sprache, Logik.
Zum Beispiel Rätsel oder Schachzüge.
Pytagoras oder Stephen Hawkings.
Das Periodensystem oder die Atmosphäre.
Französisch oder Japanisch.
So verarbeite ich eben meine Informationen und zwar indem ich sie lerne und hinterfrage.
Allesamt...
Das ist doch gut, würden viele sicher sagen.
Du beschäftigst dich so auch damit.
Eines kann ich aber verraten: Es ist mühselig.
Es ist anstrengend.
Es ist nervig.
Ich bin kein Mathematiker, Philosoph, Chemiker, Physiker oder Sprachexperte in einer Person.
Das hatte ich nie behauptet zu sein und doch werde ich von anderen Personen so abgestempelt.
Es war so als ob ich Google wäre.....als lebende Person.
Jeder fragt dich alles aus unterschiedlichsten Bereichen.
Ich sammle aber all das Wissen für mich, weil ich mich dafür interessiere.
Für mich und nicht für andere.
Ohhhhhh.....
Warum kann ich das nicht einfach abstellen?
Warum kann ich nicht mal nicht denken?
Warum bin ich so wie ich bin?
Was macht mich aus?
Ey ich werde noch verrückt hier!
Nichts vergessen zu können.... das ist ein Fluch.
Ich kann das alles nicht richtig filtern.
Alles ist einfach überall in meinem Kopf.
Fakten, Erinnerungen, gelernte motorische Fähigkeiten...
All das dehnt sich in meinem Kopf aus, vermischt sich sogar teilweise.
Ein Wunder das mein Kopf noch nicht explodiert war.
Weil so fühlte es sich eben an: Als ob es jederzeit explodieren könnte.
Mit meiner rechten Hand fasste ich mir an meine rechte Schläfe.
Sie pulsierte viel stärker als vorhin.
Das machte sie immer wenn ich überfordert bin: Sie pulsierte immer schneller und stärker.
Das ist auch mein Sensor um zu checken wann ich mich zurückziehen muss, deswegen war ich auch aus dem Café raus.
Ich blinzelte.
Auf einem Schlag war ich wieder zurück in der Realität.
Wo war ich?
Irgendwie hatte ich mich komplett verlaufen.
Noch ein Nachteil von all dem: Ich verliere meinen Blick für meine Umgebung.
Im Ernst ich check nicht wohin ich laufe.
Blindlings umherlaufen wäre eine passende Beschreibung.
Mein Blick und meine Wahrnehmung fokussierten sich nun auf diesen Ort hier.
Wegen der Dunkelheit und des Schnees, konnte ich meine Umgebung nur schwer identifizieren.
Es ist als wäre ich in komplette Finsternis gehüllt.
Klapp!
Irgendetwas wurde umgestoßen.
Ich hörte, wie sich noch etwas dauerhaft bewegte.
Es war wie ein....rollen?
Das Geräusch wurde immer stärker, bis es schließlich bei mir komplett aufhörte.
Mit meinem Schuh tastete ich meine nähere Umgebung ab.
Da war etwas.
Das Teil war komplett rund und ließ sich umdrehen.
Dazu war es noch sehr leicht.
So wie es sich beim klirren angehört hatte, war es wohl metallisch.
Beim Aufheben bemerkte ich einen kleinen Griff auf der anderen Seite.
Dazu war es zwar rund aber irgendwie eingedrückt.
Es roch.... seeeeeehr schwierig.
Mit all den Fakten, Geräuschen, Gerüchen und Erkenntnissen, schließe ich auf einen Mülleimerdeckel und ja es war spaßig so rumzurätseln, aber die Frage war immer noch wo ich war.
Vor allem aber wie der Mülleimer umgefallen war.
Mein Bauchgefühl sagte nichts Gutes.
Wenn das ein Jemand war, lief dieser genau in meine Richtung.
Sonst wäre der Deckel nicht in meine Richtung angerollt gekommen.
Außerdem war diese Person dann auch von außen reingekommen in diesen Ort.
Was will er oder sie?
Ich hoffe es gibt mehrere Abzweigungen oder so.
Mein Körper schlug laut Alarm.
Schweiß rollte mir von der Stirn, obwohl ich eigentlich frieren müsste wie Sau.
Meine Atmung wurde schneller, meine Gedanken irrationaler.
Ich hatte Angst.
Nicht vor der Dunkelheit, sondern was hinter ihr lauerte.
Ob das unbegründet war?
Mein Kopf sagte ja, aber mein Herz sagte nein.
Ja was denn?!
Einigt euch mal!
Oh Mann was mache ich hier eigentlich?!
Bitte sag mir, dass ist nur meine Vorstellung?!
Bitte sag mir ich träume all das hier?!
Ich habe Angst...
Tränen stiegen mir in die Augen.
Unfähig mich zu bewegen, sah ich jemanden in meine Richtung laufen.
Irgendwie erkannte ich mit viel Fokus eine dunkle Gestalt.
Mehr aber auch nicht.
Na los Körper!
Beweg dich!
Die Person kam nicht nur in meine Richtung, sondern lief direkt auf mich zu.
Mein Herz hatte eventuell Unrecht.
Vielleicht war es ja meine Schwester?
Ja vielleicht war sie mir nachgelaufen!
Ja das könnte wirklich sein!
Mein Kopf hatte also doch recht gehabt!
Ey das war mir jetzt schon ein bisschen peinlich all das hier.
Ein Stein ging mir vom Herzen auf oder wie auch immer man das sagt.
Große Erleichterung durchflutete meinen Körper.
Hahahahahaha!
Wie konnte ich nur so dumm sein!
Sie war nicht mehr weit weg.
,, Hey Nahi!"

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